20 Jahre Standortmesse Leuna-Dialog: Ein starkes Signal für die Zukunft

Die Standortmesse Leuna-Dialog hat auch in ihrem Jubiläumsjahr eindrucksvoll bewiesen, wie wichtig der Austausch zwischen Industrie, Forschung und Politik ist. Mit mehr als 120 Ausstellern und vielen interessierten Besuchern setzte die Messe ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt und die Innovationskraft von Chemie und Industrie in Leuna. Am 24. April fand sie zum 20. Mal im cCe Kulturhaus Leuna statt. Ausrichter der Messe war wie immer die InfraLeuna GmbH, Betreiber und Infrastrukturdienstleister am Chemiestandort Leuna.

Standortmesse „Leuna-Dialog“ 2025

Standortmesse „Leuna-Dialog“ 2025

Vergleichbar zu den Vorjahren war die Messe innerhalb kürzester Zeit komplett ausgebucht. Das Interesse war über die Landesgrenzen Sachsen-Anhalts hinaus groß und die Mehrheit der Aussteller plant, auch im kommenden Jahr wieder dabei zu sein.

Dr. Christof Günther, Geschäftsführer der InfraLeuna, und Prof. Dr. Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, eröffneten die Messe gemeinsam.

Dr. Christof Günther betonte die schwere Lage in der chemischen Industrie. Er forderte ein 100-Tage-Programm mit klaren Maßnahmen seitens der Bundesregierung, um schnell zwingend benötigte Resultate zu erzielen. Trotz der schwierigen Situation zeigte er sich zuversichtlich für den Chemiestandort Leuna und hob die außergewöhnlichen Investitionen und Bauprojekte – etwa von UPM Biochemicals, TOPAS Advanced Polymers, das DLR-Projekt und die Elektrolyse-Projekte der Linde – sowie die essenziellen Infrastrukturmaßnahmen aufseiten der InfraLeuna und die Perspektive auf Leuna III hervor. „Wenn ein Standort diesen Zeiten trotzen kann, dann ist es der Chemiestandort Leuna.“, ist Christof Günther überzeugt. „Wir werden insbesondere die Flexibilität unseres Energiesystems weiter erhöhen und fortlaufend für die besten Bedingungen am Standort sorgen“, so Christof Günther.

Prof. Dr. Thomas Brockmeier brachte seine Begeisterung für die Voraussetzungen am Chemiestandort Leuna und die große
Industrieakzeptanz in Leuna und in Sachsen-Anhalt zum Ausdruck. Er betonte insbesondere die Bedeutung des Verbundsystems und die damit verbundene hohe Wertschöpfung am Chemiestandort, die es zwingend zu erhalten gelte. „Die Wertschöpfungskette ist richtig lang, weil wir hier Grundstoffindustrie haben, deshalb dürfen wir nicht müde werden, zu erklären was hier passiert und warum es so wichtig ist“, so Brockmeier.

Grußworte richteten zudem der Bürgermeister der Stadt Leuna, Michael Bedla, und Sebastian Müller-Bahr, Oberbürgermeister der Stadt Merseburg, an die Aussteller und Besucher der Messe.

Trotz der aktuellen Herausforderungen in der chemischen Industrie war die Stimmung auf der Messe von Optimismus und Tatkraft geprägt. Unternehmen präsentierten neue Technologien und nachhaltige Lösungen, während Fachvorträge und Diskussionsrunden wertvolle Impulse für die Zukunft des Standorts lieferten. Besonders im Fokus standen mit dem Vortragsprogramm die Themen Energieeffizienz, Wasserstoff, CO₂-Abscheidung und -Speicherung sowie alternative Rohstoffe – zentrale Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche.

Die InfraLeuna berichtete über das Energiesystem am Chemiestandort Leuna, den damit verbundenen Herausforderungen und Konzepten. Dabei betonte Jens Halliger, Bereichsleiter Energie/Wasser, dass die Herausforderungen aus der nationalen Energiewende und dem internationalen Energiekostendruck nur mit größter Flexibilität und Effizienz des Anlagenparks handhabbar seien, wobei die Versorgungszuverlässigkeit für die Kunden höchste Priorität behält. Erläutert wurden u.a. Konzepte wie eine intelligente Kraftwerkssteuerung, Sektorkopplung, die weitere Entkopplung von Strom- und Wärmerzeugung sowie die verstärkte Nutzung von Abwärme, die zusammen ein optimiertes und nachhaltiges Energieportfolio ermöglichen.

Am Nachmittag konnten die Messebesucher zudem im Vortrag der Linde erfahren, wie das Unternehmen mit innovativen Technologien zur Erreichung der Klimaneutralität beiträgt. Anhand von Beispielen aus laufenden Projekten wurden technologischen Lösungen in den Bereichen Wasserstoff sowie CO₂-Abscheidung, -Nutzung und - Speicherung vorgestellt. Deutlich wurde dabei, dass eine großskalige Umsetzung möglich ist – sofern passende Rahmenbedingungen für Investitionen geschaffen werden.

Weiterhin informierte die UPM Biochemicals in ihrem Beitrag über die geplante Inbetriebnahme der neuen UPM Bioraffinerie in Leuna. Sie wird in der zweiten Jahreshälfte 2025 hochgefahren und soll 2027 ihre volle Kapazität erreichen. Die Raffinerie wird einzigartige Materialien bereitstellen, welche Markenartiklern den Umstieg auf nachhaltigere Produkte ermöglichen. Erneuerbare Funktionsfüllstoffe (RFF) ersetzen fossilen Ruß in Kunststoffen und Gummi – etwa in Reifen – mit geringerem CO₂-Fußabdruck und vergleichbaren oder besseren Eigenschaften. Zudem ersetzt ein weiterer Produktstrom fossile Glykole, die in PET-Verpackungen, Polyesterfasern sowie Produkten aus Textil, Bau, Kühl- und Wärmetechnik verwendet werden.

Das 20-jährige Jubiläum war nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch eine Gelegenheit, neue Perspektiven zu entwickeln. „Die große Beteiligung und das positive Feedback zeigen, dass unser Netzwerk stark ist und wir gemeinsam an der Zukunft des Standorts arbeiten“, betont Dr. Christof Günther. „Diese Messe hat erneut bewiesen, dass sie mehr als nur eine Ausstellung ist – sie ist eine Plattform für Innovationen und neue Kooperationen.“

2025-04-2409-11-57LxPRESS-7c0ce64a
Dr. Christof Günther, Geschäftsführer InfraLeuna GmbH, bei der Eröffnungsrede der Standortmesse „Leuna-Dialog“ 2025
 
 
 
 
 
 
Besuch des Messestandes der Palme & Seifert Unternehmensgruppe im Rahmen des Messerundgangs bei der 20. Standortmesse
Besuch des Messestandes der Palme & Seifert Unternehmensgruppe im Rahmen des Messerundgangs bei der 20. Standortmesse "Leuna-Dialog"
 
 
 
 
 
2025-04-2409-42-40LxPRESS-2-4c5c56a2
Eröffnung der Standortmesse „Leuna-Dialog“ 2025 (v.l.): Sebastian Müller-Bahr, Oberbürgermeister der Stadt Merseburg, Prof. Dr. Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, Dr. Christof Günther, Geschäftsführer InfraLeuna GmbH, Michael Bedla, Bürgermeister der Stadt Leuna.
 
 

https://www.infraleuna.de/InfraLeuna GmbH
Claudia Herrmann
Unternehmenskommunikation
T +49 3461 43-3106

 

 

© 2025 INGPOST - Das Hallesche Ingenieurmagazin. Alle Rechte vorbehalten.
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.