Zum Sommertreffen des VDE/VDI in Elstertrebnistz bei Pegau meinte es die Sonne mal wieder gut mit uns. Diesmal waren die Organisatoren der VDE. Sicherlich erinnert mancher sich noch an das Treffen 2021 im Wasserkraftwerk Mittweida, als sich die „himmlischen Schleusen“ über uns öffneten. Wasser von oben und unten hatten gab es dieses Mal am Freitag, dem 9. August, auch in der Eisenmühle in Elstertrebnitz, die am Elstermühlgraben liegt.
Gleich 3 technische Kostbarkeiten beeindruckten die Teilnehmer:
- Die historische Eisenpulvermühle von 1915 angetrieben durch Wasserkraft
- Energiegewinnung mittels Wasserkraft und 2 Generatoren
- Die historische Sammlung mechanisch betriebener selbstspielender Musikinstrumente
Dank des Eigentümers Herrn Jost Mucheyer und seiner Frau wurde die Eisenmühle restauriert und als historisches Denkmal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mühlen gab es im vergangenen Jahrhundert zu Hauf an den Wasserläufen, die Korn zu Mehl vermahlten. Aber eine Mühle, die feste Eisenstäbe in feinstes Eisenpulver verwandelt, ist schon eine Seltenheit. Dieser Eisenstaub findet heute noch Verwendung in der Pyrotechnik, beim Schienenschweißen und in der Medizin. Aufgegeben wurde die Produktion 1996 und der vorherige Besitzer verschrottete den größten Teil der techn. Ausrüstung der Eisenpulvermühle. Zum Glück blieben noch einige Anschauungsmittel übrig. Für den Weiterbetrieb der Wassermühle war lt. staatlicher Verordnung der Einbau einer Fischtreppe in den Elstermühlgraben erforderlich. Dies übernahm 2007 der neue Inhaber Maschinenbau-Ing. Jost Mucheyer. Er betreibt mit Wasserkraft die 2 Turbinen (25 und 45 kW) zur Erzeugung von „Grünen Strom“.
Ein Highlight vor Ort ist außerdem seine Sammlung mechanisch betriebener selbstspielender Musikinstrumente, die alle noch funktionieren und durch seine ingenieurtechnischen Fähigkeiten wieder in Gang gesetzt wurden. Es war ein Genuss, diese Klanginstrumente aus vergangenen Zeiten zu hören und zu staunen, was damals schon möglich war. Allein in Leipzig gab es 120 Firmen im vergangenen Jahrhundert, die diese herstellten und weltweit exportierten. Leider reichte die Zeit nicht, um uns alle Instrumente vorzuführen. Die Begeisterung und ingenieurtechnischen Kenntnisse von Herrn Mucheyer waren schon beeindruckend. Auch freute er sich über das technisch interessierte Publikum.
Auch für das leibliche Wohl war gesorgt mit Kuchen, Getränken und Gegrilltem. Es war für alle eine Bereicherung an Kenntnissen im elektro-, sowie im ingenieur-technischen Bereich.
Unser Dank geht an die Organisatoren, sowie Herrn Mucheyer und seinen Gehilfen für die Gruppenführungen und Erläuterungen. Eine nette Geste war der Dank des VDE-Vorsitzenden an unseren Schatzmeister Dr. Ronald Oertel, dessen Hilfeleistung bei der Rechnungsführung des VDE gewürdigt wurde.
Renate Pulow
VDI Hallescher Bezirksverein