Junge Menschen werden sofort an die Computertechnik denken. Speicherung ist aber nicht nur eine Sache der Neuzeit, denn das Thema ist viel weiter gespannt und beginnt viel früher. Deswegen gingen die Vorträge mit der einfachen Speicherung von Lebensmitteln vor Jahrtausenden los. Dies mit der einfachen Frage „Wie kommen wir über den Winter?“ und „Was muss beachtet werden gegen Fäulnis und Tiere?“. Heute haben wir Kühlschränke dafür.
Eine weitere Frage wurde auch in Verbindung mit der Mechanisierung in Verbindung mit Bildung der Manufakturen angeregt und behandelt. Da stellte sich die Frage „Sind Riemenscheiben, Zahnräder und ähnliches nicht gespeicherte Technologiewerte?“ So gab es weitere Anregungen zum Nachdenken.
Ein weiteres Gedankenfeld war das Schriftgut, welches bewahrt wird. Dies ist in unfassbare Größenordnung angestiegen. Dieser Sachstand wurde über eine Volkszählung in Österreich dargestellt, wo der Aufwand und die Speicherung (im Archiv) unterschätzt wurde. Über einige Jahrzehnte gesammelte Aufzeichnungen erforderten einen ständigen Ausbau der Archive in den Orten sowie Zentral. Die Auswertungen wurden später mit dem Prinzip der Lochkartentechnik vorgenommen. Kennen wir das nicht? Was schreibe ich mir auf und was behalte ich für später?
Mir hat der Beitrag von Prof. König (Mitautor - 150 Jahre VDI) über Werner von Siemens gut gefallen und war ein toller Abschluss der Tagung. Er ging fast von der Dampfmaschine bis zu heutigen Rechnern auf das aktuelle Denken zur „Speicherung“ ein.
Obwohl ich zum Thema im Vorfeld etwas skeptisch war, hat die Tagung dazu angeregt, immer nachzudenken, was ist der „Kern“ von Vorträgen, Büchern usw. und was sollte als Fazit gespeichert werden.
Gerhard Brüsehaber
VDI Arbeitskreis Technikgeschichte Hallescher BV